Fünf Fragen an …
Anna Slobodnik (geb. 1990 in Moskau) hat ihr Studium der Malerei und Zeichnung an der Universität der Künste Berlin bei Mark Lammert und Julia Grosse sowie am Surikov Art Institute in Moskau absolviert. Ihre Arbeiten waren in zahlreichen Ausstellungen zu sehen, unter anderem in Brüssel, im italienischen Olevano Romano, in Danzig, Oklahoma City, München, Heidelberg und Berlin. Sie war Preisträgerin des Schulz-Stübner-Preises der UdK Berlin, des Förderpreises für Junge Kunst des Kunstvereins Centre Bagatelle in Berlin und Stipendiatin der Jungen Akademie Berlin in der Villa Serpentara in Olevano Romano. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
In deiner Malerei geht es viel um Muster. Woher kommen die?
Zu Beginn habe ich viel mit Muster- und Tapetenbüchern gearbeitet, aber davon bin ich relativ schnell abgewichen. Meine Muster entstehen mehr oder minder spontan, aber es ist schon so, dass bestimmte Muster häufiger vorkommen als andere, viele verweisen auf Interieur und Objekte.
Was interessiert dich an Mustern?
Ich komme ursprünglich aus Russland, dort spielt das Muster im Innenraum eine viel größere Rolle. Vielleicht habe ich unterbewusst deswegen angefangen, mich mit Mustern zu beschäftigen. Das Interieurobjekt spielt sowohl kunstgeschichtlich als auch im Alltag eine Nebenrolle. Es wird selten primär wahrgenommen, im Gegensatz zum Bild als Kunstwerk. Das finde ich spannend. Mich interessieren aber auch die malerischen Möglichkeiten von Mustern, die Motivmöglichkeiten, die Repräsentation der Fläche an sich. Und mich interessiert der Bruch des Musters: Wo funktioniert Symmetrie noch und wo plötzlich nicht mehr? Was kann das Auge noch als Symmetrie werten, obwohl sie fast gar nicht mehr da ist?
Du machst auch Videos. Wie hängt das zusammen?
Der gemeinsame Ursprung ist vielleicht die Erfahrung der Immigration und das Kennenlernen der zwei Welten. Bei den Mustern in meiner Malerei ist das eher unterbewusst, bei den Videos ist diese Erfahrung aber sehr präsent, in den Beziehungen, die sich daraus ergeben, und in den Brüchen.
Wie entstehen die Videos?
Aus einem Sammeln von Material. Ich drehe relativ selten explizit für bestimmte Videos, sondern einfach in Momenten, die ich wichtig finde und dann entstehen daraus irgendwann die Videoarbeiten. Das ist ein sehr langsamer Prozess, den ich nicht wirklich kontrollieren kann.
Warum machst du bei Goldrausch mit?
Weil ich an einem Punkt in meiner künstlerischen Arbeit war, an dem ich gemerkt habe, dass ich alleine nicht mehr weiterkomme. Goldrausch ist für mich ein sicherer Ort, um ein beständiges Netzwerk zu kreieren.
Interview: Beate Scheder
Foto: Anna Slobodnik