Bea Targosz

 

 

Porträtfoto von Bea Targosz. Die Künstlerin sitzt auf einem Fensterbrett und schaut aus dem Fenster. Sie trägt eine Mütze.

Fünf Fragen an …

Bea Targosz (* Danzig) studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Danzig, an der Kunstuniversität Linz und an der Universität der Künste Berlin, wo sie ihr Meisterschülerstudium im Bereich Kunst und Medien absolvierte. Ihre Installationen wurden im Programm Vorspiel während der transmediale und des CTM-Festivals in Berlin, im Museum Ulm, im Silent Green Kulturquartier, im Museum für Naturkunde in Berlin sowie auf der CENSE Conference for Sonic Ecologies, auf dem Klingt Gut! Symposium on Sound der HAW Hamburg und im Programm von Radio Kapital präsentiert. Sie erhielt unter anderem das Elsa-Neumann-Stipendium des Landes Berlin und ein DAAD-Stipendium.

Der Schwerpunkt deiner Arbeit liegt auf Sound Environments. Für welche Art von Klängen interessierst du dich?

Ich bin offen für verschiedene Klänge. Ich interessiere mich dafür, wie Phänomene, Prozesse, Umfelder klingen und forsche viel. Für mich gibt es keinen falschen Klang. Wenn ich zuhöre und die Klangumgebung erlebe, lerne ich, sie zu verstehen.

Was für Phänomene und Prozesse können das sein?

Mich interessiert das Zusammenspiel von Natur, Technologie und Architektur. Wie bauen sich Schnittstellen auf? Wie klingen sie oder wie könnten sie klingen? Darüber denke ich nach, stelle Fragen und suche nach neuen Perspektiven für diese Themen. Ich analysiere ihre Klangumgebung, ihre klanglichen Eigenschaften.

Sind das Klänge, die sonst für uns nicht wahrnehmbar sind?

Als Menschen haben wir die Fähigkeit, mit unseren Ohren einen bestimmten Frequenzbereich zu hören. Viele Klänge sind uns nicht bewusst, obwohl wir sie körperlich wahrnehmen. Für mich ist es faszinierend, mit verschiedenen Geräten und Mikrofonen solche Klänge und Vibrationen zu erforschen. Die Natur des Klanges ermöglicht es, komplexe oder problematische Themen und Phänomene zu vermitteln. Deren Klangeigenschaften zu hören, regt zum Nachdenken an und provoziert Fragen.

Wie installierst du deine Soundarbeiten im Ausstellungsraum?

Meine Arbeit ist räumlich konzipiert. Ich positioniere oder verorte eine neue Klangqualität in einem Raum, provoziere für sie einen neuen Kontext. Das ist für mich eine wichtige Geste. Meine Arbeiten betrachte ich als Klangstrukturen und lade das Publikum dazu ein, sie körperlich und räumlich zu erleben. Die aufgezeichneten Sounds treten dabei in Dialog mit der spezifischen Akustik des jeweiligen Raumes. Das macht für mich jede Aufstellung aufs Neue spannend.

Warum machst du bei Goldrausch mit?

Goldrausch bietet Zeit, Raum und Werkzeuge, um sich zu professionalisieren und Erfahrungen mit anderen Künstlerinnen auszutauschen. Das finde ich super.

Interview: Beate Scheder
Foto: Milosz Szcz?sny