Eva Funk

 

 

Porträt Eva Funk, Goldrausch 2019

Fünf Fragen an …

Eva Funk (geb. 1988 in Villach, Österreich) lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte Time Based Media an der Royal Danish Academy of Fine Arts in Kopenhagen und „objekt-bild-hauerei“ an der Universität der Künste Berlin. Nach ihrem Abschluss als Meisterschülerin 2016 bei Manfred Pernice folgten Arbeitsaufenthalte in Oslo, in Bielefeld und in Sointula (Kanada). Eva Funk zeigt und performt international ihre Arbeiten auf Festivals und in Gruppen- und Einzelausstellungen, u.a. im Kunstverein Kärnten in Klagenfurt, bei der Transart Triennale in Berlin, in der Galerie der Stadt Villach und im Saint-Valentin Espace d’Arts in Lausanne. Sie ist Gründerin von rotato press und Herausgeberin von Künstler*innen-Büchern. Zudem spielt sie das Schüttelei und Keyboard in der Band BIG HIT. Auf Anfrage erstellt sie Horoskope anhand von Popcorn.

Woran arbeitest du momentan?

Gemeinsam mit einem Kollektiv arbeite ich gerade an einem Buch. Da gibt es vieles, was wir besprechen müssen, weil viele Leute beteiligt sind. Das Thema des Buches ist „Publishing As A Site Of Collectivization“. Wir arbeiten seit einer Residency in Oslo in 2017 zusammen.

Die Arbeit im Kollektiv ist ein wichtiger Teil deiner Kunst. Warum?

Ich habe eine ziemlich weit gefächerte künstlerische Praxis. Am kollektiven Arbeiten interessiert mich sehr, Dinge gemeinsam zu denken, auszuarbeiten und im Gespräch zu sein. Neben diesem Kollektiv gibt es noch weitere, mit denen ich arbeite.

Womit beschäftigst du dich in deiner Kunst noch?

Generell beschäftige ich mich mit Beziehungen und Positionen von Objekt, Sprache und Handlungsweisen. Dabei entstehen viele verschiedene Praktiken, die gleichzeitig laufen. Am Performativen interessiert mich derzeit das Vorlesen von meinen Texten, an Objekten, dass man mit einfachen Strategien schnell Räume füllen kann. Das mache ich, indem ich Material verwende, das leicht ist und einen nomadischen Charakter hat. Zum Beispiel benutze ich Zeltstangen, mit denen ich Szenerien entwerfe – und diese ebenso selbstständig abbauen, neu aufbauen und zusammenstellen kann.

Wie kommen diese ganzen Elemente zusammen?

Vor 2014 habe ich einen Motivkatalog von 31 Figuren und Motiven wie „The Spoon“ oder „The Left Hand“ mit Beschreibungen angelegt. Diese einzelnen Motive tauchen immer wieder auf und zwar nicht nur in den Objekten, sondern auch im Schreiben und im gemeinsamen Arbeiten und Handeln. Mit der Zeit entsteht dadurch eine Karte von Verbindungen. Die einzelnen Teile stehen für sich, aber können auch durch das große Ganze in neue Kontexte gebracht werden.

Warum machst du bei Goldrausch mit?

Auch hier ist es ein Gruppengedanke, der mich interessiert. Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als ein Jahr mit tollen Künstlerinnen zusammenzuarbeiten und sich kennenzulernen, sich gegenseitig zu motivieren und zu unterstützen.

Interview: Beate Scheder
Foto: Stefanie Kulisch