Archiv – Goldrausch 1992
In den neunziger Jahren war das Projekt zweijährig: Im ersten Jahr fanden Seminare und Workshops statt, im darauffolgenden Jahr wurden Kataloge und Ausstellung produziert. Im Nachwendejahr 1992 gab es keine Fördermittel, um eine Gruppenausstellung zu organisieren. Somit fiel das wichtigste Darstellungsmedium, um Kunst sichtbar zu machen und um in der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden, weg.
Aus diesem Grund haben die 20 Künstlerinnen, welche in dem Jahr am Projekt teilgenommen haben, ihre einzelnen Publikationen unter dem Titel „Archiv“ mit einer Goldbanderole zusammengefasst, um darauf aufmerksam zu machen, dass Förderungsprojekte von Künstlerinnen sich „auf einem Grat zwischen ökonomischer Beruhigung von Randgruppen und deren Stigmatisierung“ bewegen und, dass die Werke von Frauen weiterhin unter dem Radar der Öffentlichkeit verschwinden, wenn eine Sammel-Publikation, welche eher früher als später im Archiv landet, das einzige ist, was von ihrer Arbeit bleibt.