Fünf Fragen an …
Amelie Plümpe (* 1993 in Bremen) lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte an der Cooper Union in New York und an der Universität der Künste Berlin, wo Sie 2021 ihren Abschluss als Meisterschülerin machte.
In Ihrer Arbeit beschäftigt sie sich mit der Untersuchung von Schnittstellen zwischen Modell und Architektur sowie mit Logistiksystemen in Industrie und Alltag.
2018 hat sie mit Alice Hauck das Künstlerinnenduo HAUCK PLÜMPE gegründet.
HAUCK PLÜMPE haben ein modulares Baukastensystem entwickelt, mit dem sie wechselnde Rauminstallationen und Skulpturen verhandeln. Sie wurden unter anderem mit dem Bernhard-Heiliger Stipendium (2023), dem Karl-Hofer-Stipendium (2021) und dem Preis der Ursula-Hanke-Förster-Stiftung (2021) ausgezeichnet. 2022 haben sie den Kunst-am-Bau-Wettbewerb Kulturzentrum Alte Schule in Berlin-Adlershof gewonnen.
Du arbeitest mit Alice Hauck als Duo HAUCK PLÜMPE, was ist der Vorteil daran?
Es gibt ziemlich viele Vorteile in der Zusammenarbeit mit Alice. Vor allem aber sind es das wechselseitige Fragen und Antworten sowie die Spiegelung der eigenen künstlerischen Position, die zu einer Resonanz führen, auf der unsere gemeinsame Praxis aufbaut. Anhand dieser stetigen Perspektivenverschiebung haben wir einen Weg gefunden, dem „Spiel als Praxis“ in unserer Arbeit eine wichtige Rolle zu geben.
Was genau interessiert euch im Stadtraum und an Architektur?
Es sind Mikroarchitekturen, Stadtmöbel und Fragmente aus dem Stadtraum, die uns beschäftigen. Das können ortsspezifische, funktionale sowie defensive Architekturen sein. Alice und ich haben beide das Bedürfnis, einzelne Elemente zu besitzen. Wir nennen es manchmal das „kleptomanische Gefühl“ gegenüber dem Stadtraum.
Ihr habt für eure Arbeit ein Modulsystem entwickelt. Was hat es damit auf sich?
Das Modulsystem ist ein skulpturales Baukastensystem, dass seit 2018 fortlaufend erweitert wird und aktuell aus 52 Modulen und Objekten besteht. Jedes Modul wird chronologisch mit einer Artikelnummer versehen, die in das jeweilige Modul gefräst wird. Die Module werden abhängig von Raum und Kontext zu ständig wechselnden Konstellationen zusammengesetzt.
Was baut ihr daraus?
Wir bauen Installationen und Raumskulpturen. Es gibt Module, die sich an ortsspezifische Architekturen anlehnen, sowie Module, die erst durch ihre Zusammensetzung mit anderen Modulen eine Narration im Verhältnis zum Stadtraum erzeugen. Durch das ständige Zusammensetzen bauen wir fortlaufende Landschaften, die sich immer wieder verändern. Mittlerweile ist ein Großteil der Konstellationen begehbar.
Warum machst du bei Goldrausch mit?
Um mich mit meinem Berufseinstieg als freischaffende Künstlerin zu beschäftigen. Außerdem ist es toll, in den Austausch mit spannenden Künstlerinnen und weiteren Personen aus dem Kunstbereich, die in das Projekt involviert sind, zu treten.
Interview: Beate Scheder
Foto: Amelie Kahn-Ackermann