Fünf Fragen an …
Jana Schulz, Jahrgang 1984, Künstlerin in den Bereichen Fotografie, Video und Sound
Jana Schulz aus Berlin-Lichterfelde absolvierte 2014 ihr Diplom in Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Davor assistierte sie Bühnenbildnern am Deutschen Theater Berlin und an der Neuköllner Oper. Derzeit realisiert sie mit einem Arbeitsstipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen eine neue Videoarbeit.
Womit beschäftigst du dich in deiner künstlerischen Arbeit?
Ich interessiere mich für alltägliche Gegebenheiten und Formen zwischenmenschlicher Kommunikation. In der Videoarbeit „Blaue Perle“ thematisiere ich die Verwandlung einer Eckkneipe in den Hoffnungsraum einer nie endenden Nacht. Die Videoaufnahmen zeigen die Gäste bei Szenen der Annäherung und des Tanzes in buntem Diskolicht. Akustisch begleitet werden die Bilder von den Geräuschen der Spielautomaten, die zu einem Sound komponiert wurden, der sich an Popmusik anlehnt. In meiner künstlerischen Arbeit ist es mir wichtig, unscheinbaren Orten nachzuspüren und ihre Potentiale zu entdecken.
Was möchtest du persönlich mit dem Goldrausch-Künstlerinnenprojekt erreichen?
Ich möchte mein Netzwerk erweitern und meine Position im Kunstfeld ausloten.
Was macht heute eine gute Künstlerin aus?
Zu wissen, was einen antreibt und in der künstlerischen Arbeit präzise zu sein.
Was möchtest du mit deiner Kunst bewirken?
Ich möchte alltägliche Gegebenheiten in der beschleunigten Gesellschaft sichtbar machen.
Welche Ausstellung sollte man unbedingt sehen?
Die Videoinstallation „Fara, Fara“ von Carsten Höller und Måns Månsson, die auf der Venedig Biennale (noch bis 22.11.2015) gezeigt wird. Zwei kongolesische Musiker treten im Konzert gegeneinander an, die Bilder von Menschenmassen zeugen vom Machtpotential der Musik. Es wirkt als würden zwei Politiker auf einer Kundgebung gegeneinander antreten.
Interview: Julia Boek
Foto: Nike Arnold