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Fünf Fragen an …
Kristiane Kegelmann (* 1990 in München) begann im Jahr 2014 künstlerisch zu arbeiten. Kommend aus dem Handwerk begleitete sie damals den Künstler Klaus Henkelmann in Wien und besuchte Seminare. In ihrer künstlerischen Praxis stellt sie feste, beständige Materialien fragilen, zum Teil ephemeren Stoffen gegenüber, die sich durch ihre Beweglich- oder Prozesshaftigkeit auszeichnen. Ihre Arbeiten waren in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen, zuletzt auf der Art Biesenthal, im Haus der Kunst in München (Solopräsentation Benefizgala) und zur Vienna Art Week im MAK – Museum für angewandte Kunst in Wien.
Du arbeitest in deinen Skulpturen mit recht gegensätzlichen Materialien. Welche sind das?
Zum einen ist das beständiges Material, aktuell hauptsächlich Stahl, manchmal aber auch Beton oder Glas. Dem setze ich häufig Material gegenüber, das in einen Prozess eintritt. Es ist entweder organisches oder fragiles Material, das auf das beständige Material aufgetragen oder implementiert wird und sich während der Ausstellungszeit verändert. Meistens geschieht das durch äußere Einflüsse wie Wind, Feuchtigkeit, Sonne oder durch die Betrachtenden.
Wie bringst du diese Materialien zusammen?
Meist habe ich einen konkreten Plan und entwerfe im Vorfeld Skizzen der Skulptur. Aber oft verändert sich die Gestalt des Werkes im Arbeitsprozess oder ich überdenke meinen Plan, wenn ich das Objekt fertig habe. Das geschieht in Zusammenarbeit mit dem Material, besser gesagt: den Materialien.
Wie genau kannst du vorhersagen, was sich in deinem Schaffensprozess ergibt?
Das Schöne ist, dass es eben nicht hundertprozentig vorherzusagen ist, wie es sich entwickelt. Ich habe natürlich ein Gefühl für das Material, das ich einsetze, aber oft geht es dann doch in eine andere Richtung, als ich ursprünglich gedacht habe und das verändert auch die Wirkung. Das ist für mich etwas sehr Schönes, dieses Loslassen ab einem gewissen Punkt.
Welche Rolle spielt das Publikum für dich?
Bei kleineren Objekten ist es meistens so, dass es eines genauen Hinschauens bedarf, um dieses Prozesshafte, was eben oft nur sehr fein dargestellt ist, überhaupt zu erkennen. Bei größeren Objekten habe ich in den vergangenen Jahren immer mehr mit feinen Stoffen gearbeitet, die einen, wenn die Arbeit in irgendeiner Form begehbar ist, durch die Windbewegung vielleicht sogar mitbewegen.
Warum machst du bei Goldrausch mit?
Ich finde das Programm sehr gut, vor allem in Hinsicht auf die Intensität des Austauschs mit den anderen Künstlerinnen – aber auch auf die ganzen Dinge, die einem als junge Künstlerin noch schwerfallen.
Interview: Beate Scheder
Foto: Florian Reimann