Yalda Afsah

 

 

Porträt Yalda Afsah, Goldrausch 2014

Fünf Fragen an …

Yalda Afsah, Jahrgang 1983, Video- Film- und Installationskünstlerin

Yalda Afsah aus Berlin-Kreuzberg studierte Kunst an der Burg Giebichenstein in Halle und später im Fachbereich „Kunst und Medien“ an der Universität der Künste Berlin. 2011 ging sie für ein Jahr an das California Institute of the Arts, wo sie u.a. die Klasse von Filmemacher James Benning besuchte. Die Meisterschülerin lebt und arbeitet heute in Berlin-Neukölln.

Womit beschäftigst du dich derzeit in deiner künstlerischen Arbeit?
Gemeinsam mit Ginan Seidl arbeite ich an einem Film über die Tradition Bacha Posh in Afghanistan. Bacha Posh sind Mädchen, die bis zum heiratsfähigen Alter wie Jungen erzogen werden, einen Jungennamen und Jungenkleidung tragen, und sich im Gegensatz zu Frauen viel freier im öffentlichen Raum bewegen können. Der Film beschäftigt sich mit der strengen Geschlechtertrennung in der afghanischen Gesellschaft und den Freiräumen, die durch die Tradition der Bacha Posh entstehen.

Inwieweit beeinflusst das Goldrausch-Künstlerinnenprojekt dich als Künstlerin?
Durch Goldrausch werde ich mir meiner Position im Kunstbetrieb bewusster und lerne meine Ziele und Möglichkeiten auszuloten. Diese Erfahrungen in der Gruppe zu sammeln, finde ich sehr hilfreich.

Mit welcher Künstlerin würdest du gern einen Tag lang tauschen?
Mich würde die Arbeitsweise der amerikanischen Filmkünstlerin Sharon Lockhart interessieren, wie die Länge ihrer Rechercheprozesse, die in ihren Filmen spürbar ist.

Welche Orte inspirieren dich?
Keine spezifischen Orte, das ist ganz unterschiedlich.

Welche Ausstellung in Berlin sollte man unbedingt sehen?
Gut gefallen hat mir die Ausstellung von Wu Tsang „A day in a life of bliss“ in der Isabella Bortolozzi Galerie (noch bis 31.07.2014). In einer Videoinstallation performt der Künstler „Boychild“ seinen Alltag und seine Konfrontationen mit der Außenwelt. Interessant fand ich dabei Tsangs Umgang mit der Kamera.

Interview: Julia Boek
Foto: Ray Peter Maletzki