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Fünf Fragen an …
Stefania Smolkina (* 1988 in Sankt Petersburg) studierte an der Saint Petersburg Stieglitz State Academy of Art and Design, an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Clemens von Wedemeyer und Tina Bara sowie an der Iceland University of the Arts in Reykjavík. Sie erhielt das Landesstipendium des Freistaates Sachsen und das Recherchestipendium Junctions21 des PACT Zollvereins in Essen. Ihre Arbeiten wurden in Einzel- und Gruppenausstellungen in Berlin, Leipzig, Sankt Petersburg, Madrid, Taipeh und Arles gezeigt. Seit 2021 unterrichtet Smolkina an der Abendakademie der HGB Leipzig. Sie ist Teil der Initiative Kino in Bewegung.
Woran arbeitest du gerade?
In meinem neuen Projekt geht es um die sowjetische Filmemacherin Ayan Shakhmaliyeva. Sie stammte ursprünglich aus Aserbaidschan, hat in Moskau studiert und dann in Leningrad, dem heutigen Sankt Petersburg gearbeitet. Mir geht es in meiner Kunst darum, Lücken in der Geschichte sichtbar zu machen. In ihrem Fall gibt es zwar eine Filmografie, aber bis jetzt hat sich niemand näher mit ihrer Arbeit oder ihrer Person beschäftigt.
Was hast du vor?
Ich möchte die Spuren, die ich über sie finden kann, verfolgen. Das Ergebnis meiner Recherche könnte in einer Installation mit Video-Elementen oder auch einer kleinen Publikation münden.
Wie arbeitest du sonst?
Ich habe zunächst in Sankt Petersburg Textil studiert. Während meines Studiums habe ich angefangen, Deutsch zu lernen und Videos zu machen. Das habe ich mir selbst beigebracht, indem ich meine Vorstellung über Komposition auf Video übertragen habe. In Deutschland habe ich dann Medienkunst studiert und mich auf filmische Arbeiten konzentriert. Jetzt habe ich Lust, mich mehr mit Film oder Videoinstallation im Raum auszuprobieren.
Wie findest du deine Themen?
Ich lese und recherchiere viel und währenddessen kommt auf mich etwas zu. Ich überlege dann eine Weile, was an einem Thema oder einer Geschichte mich genau interessiert, wo die Lücken darin sind. Die Sowjetunion ist mein Background und dazu gibt es oft eine Verbindung. Mir ist wichtig, weibliche Protagonistinnen in den Vordergrund zu stellen und mit ihnen zu arbeiten, aber wenn es sich um einzelne Personen handelt, geht es mir gleichzeitig auch um die Gesellschaft, der sie angehören. Es ist mir wichtig, etwas Politisches zu erzählen, aber auf poetische Weise oder auch mit Humor.
Warum machst du bei Goldrausch mit?
Ich bin frisch in Berlin und freue mich auf neue Kontakte. Egal welche Art von Kunst man macht, man braucht Leute, mit denen man sich austauschen kann. Mir gefällt, dass wir bei Goldrausch eine ganz gemischte Gruppe sind.
Interview: Beate Scheder
Foto: Lisa Kuznetsova