Fünf Fragen an …
Lexia Hachtmann (geb.1993 in Berlin) absolvierte 2013 ihr Art and Design Foundation Diploma am City College Brighton and Hove in England und studierte im Anschluss Bildende Kunst an der Universität der Künste Berlin in der Malerei-Klasse von Prof. Mark Lammert. Ihre Arbeiten waren in zahlreichen Gruppenausstellungen zusehen, zuletzt bei HVW8 Berlin, im Delphi Space in Freiburg und in der Ausstellungsreihe Hot Mess in Berlin. Lexia Hachtmann lebt und arbeitet in Berlin.
Dein Weg in die Malerei war kein geradliniger, wie kam das?
Ich bin sehr jung an die UdK gekommen und fand in dem Alter viele Dinge spannend, die nichts mit Kunst und Studieren zu tun hatten. Ich musste mich erst mal an vielen persönlichen Widerständen abarbeiten. Einer davon war zum Beispiel, dass ich mir sagte: Du machst alles außer Malen.
Wie findest du deine Sujets?
Es beginnt meist in der Zeichnung. Die Figuren auf meinen meist bunten Bildern wirken oft isoliert voneinander. Das großformatige wie auch das kleine Bild in ihren Wechselwirkungen interessieren mich. Das Malerische erschließt sich wesentlich durch die Einstellung, also durch die Wahl des Ausschnittes und somit auch die Entscheidung: Was zeige ich und was zeige ich nicht, wie nah gehe ich ran oder auch, was bleibt unerkennbar. Hitchcock sagt, man müsse sich sehr gut überlegen, wann man die Totale preisgibt, aber das nur am Rande. Oft male ich Orte, Zustände und Gesten des Übergangs oder des Dazwischenseins.
Was könnte das sein?
Der Moment, bevor oder kurz nachdem etwas passiert ist oder auch Motive, die mehrdeutig sind, Messer etwa. Ein Messer kann etwas Alltägliches sein, aber auch etwas Gewaltvolles. Ich arbeite mit dem Prinzip von Montage, schaffe mir ein Repertoire an Bildern, die ich – nachdem die Malerei fertig ist – dazu benutze, sie wieder in Konstellationen zusammenzuführen. Dieser Prozess bedeutet Verschieben, Isolieren, Zitieren – Spielen eben.
Deine Bilder hängen in Ausstellungen selten einfach an der Wand. Ist deine besondere Art der Installation eine Auseinandersetzung mit dem Medium?
Das Malerische passiert für mich schon beim Malen. Das Installieren ist wie eine zweite Ebene. Es gibt ja diese allgemeine Behauptung, dass es Kunst ist, wenn man etwas an die Wand hängt. Das gilt es zu Hinterfragen. Manchmal ist das Bild aber auch an der Wand gut.
Warum machst du bei Goldrausch mit?
Ich hatte schon lange ein großes Bedürfnis nach einem Netzwerk an Frauen, mit denen ich mich inhaltlich austauschen kann. Außerdem lerne ich hier sehr viele Dinge, die mir helfen werden, mich außerhalb der Universität zurechtzufinden.
Interview: Beate Scheder
Foto: Johanna-Maria Fritz