Fünf Fragen an …
Gisèle Gonon wurde 1981 in Saint-Étienne, Frankreich geboren. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte Kunst an der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts de Saint-Étienne in Frankreich (ESADSE). Ihre Arbeiten wurden unter anderem an den folgenden Ausstellungorten gezeigt: im Musée d’Art Moderne et Contemporain de Saint-Étienne Métropole (Local Line 12), im MAPRA Lyon, Frankreich, bei Hochparterre-Berlin, in der Kunsthalle HB55, Berlin und im Kunstverein Süptitzvilla, Hamburg.
Woran arbeitest du aktuell?
Im Moment beschäftige ich mich mit dem Thema Arbeit. Mir geht es gerade spezifisch um die Arbeitswelt bzw. die Widersprüchlichkeit der verschiedenen Arbeitsbedingungen.
Wie machst du das? Was ist dein Fokus?
Ich benutze die Arbeitssoziologie und die Soziologie des Managements als Forschungsinstrument. Ich arbeite sehr kontextspezifisch und die Situation in Berlin ist dafür sehr inspirierend. Mein Fokus liegt auf dem Management von Startups und auf Open Space.
Du arbeitest mit sehr unterschiedlichen Medien, wie ergibt sich das bei dir?
Ich kann mit Malerei, Skulptur, Videos oder Installation arbeiten, aber ich habe eine klare Vorliebe für Zeichnung. Das ist immer meine Basis. Ich kann auch ein ganzes Projekt damit realisieren, aber ich mag es, verschiedene Materialien oder Medien wie in einer Collage zusammenbringen. Dafür eignet sich die Installation sehr gut.
Du verstehst dich als engagierte Künstlerin. Welche Verantwortung tragen Künstler*innen deiner Meinung nach heute?
Als Künstlerin weiß ich, welche Macht Bilder haben können. Für mich ist es sehr wichtig zu wissen, wo das Geld für ein Projekt herkommt. Es gibt viele private Sammlungen und auch viele große Firmen haben eine zeitgenössische Kunstsammlung, weil das ja sehr gut für das Image ist. Als Künstlerin kannst du instrumentalisiert werden, deswegen muss man sich bewusst werden, wo man sich beteiligt und was es bewirken kann.
Was versprichst du dir von Goldrausch?
Ich bin noch nicht lange in Deutschland und in Berlin. Hier gibt es viele Künstler*innen und Kunstorte. In einer Gruppe zu sein und in diesem Rahmen zu arbeiten, finde ich sehr hilfreich, um alles einzuordnen. Wir haben ähnliche Fragestellungen, unterschiedliche Schwerpunkte und Erfahrungen, was für den Austausch sehr stimulierend ist.
Interview: Beate Scheder
Foto: Guillaume Guérin