Evelina Reiter

 

 

Fünf Fragen an …

Evelina Reiter (* 1998) ist eine Berliner Künstlerin. Sie studierte Malerei an der Weißensee Kunsthochschule Berlin. In ihren Werken beschäftigt sie sich mit der Sicherheit von FLINTA* im urbanen Raum. Sie dokumentiert ihre eigenen Erfahrungen in Berlin in Bildern auf Leinwand und organisiert feministische Projekte zur Unterstützung und Vernetzung anderer Künstlerinnen. 2023 hat sie an Academy Positions in Berlin-Tempelhof teilgenommen, 2024 war sie Finalistin des Kunstpreis Phoenix in München.

Wie bist du zur Malerei gekommen?

Gefühlt habe ich mein ganzes Leben lang gemalt. Ich hatte schon früh großes Interesse an dem Medium. Mit Öl zu malen, habe ich mir teilweise selbst beigebracht. Die historische Verbindung vor allem zu Berliner Maler*innen der 1920er-Jahre war für mich dabei sehr wichtig.

Viele deiner Bilder beziehen sich auf konkrete Orte in Berlin. Was interessiert dich an Berlin als Thema?

Es ist mir wichtig, lokal zu arbeiten, damit Menschen, die hier leben, die Sujets in meinen Bildern mit dem eigenen Alltag verbinden können. Der Zeitgeist in meinen Bildern ist eine direkte Kommunikation mit der Betrachter*in und ist für die zukünftige Kunstgeschichte wichtig. Mir geht es darum, Malerin meiner Generation sein.

Was für ein Berlin möchtest du zeigen?

Ich zeige ein Leben in Berlin aus der Perspektive einer jungen Frau. Diese Perspektive finde ich einzigartig. Meistens male ich sogenannte Angsträume von FLINTA, die ich durch meine Bilder zurückerobern möchte. Das können beispielsweise U-Bahn-Stationen oder Unterführungen sein, bei denen es unangenehm ist, sie alleine zu durchqueren – Orte, die ich mit einer konkreten Erinnerung oder Erfahrung verbinde.

Welche Rolle spielt Humor in deiner Kunst?

Humor und Selbstironie benutze ich, um Stärke zu vermitteln. Ich versuche Lösungen durch meine Bilder vorzuschlagen, um mir und anderen weiblich gelesenen Personen dabei zu helfen, Ängste zu überwinden.

Warum machst du bei Goldrausch mit?

Bei Goldrausch geht es um all das, was ich an der Universität nicht gelernt habe, aber brauche, um mich als Künstlerin weiterzuentwickeln.

Interview: Beate Scheder
Foto: Mizi Lee