Eva Dittrich

 

 

Porträt Eva Dittrich, Goldrausch 2019

Fünf Fragen an …

Eva Dittrich (geb. 1986 in Waiblingen, Baden-Württemberg) lebt und arbeitet in Berlin. Nach einer Ausbildung zur Fotodesignerin (2007–11) und zwei DAAD-Stipendienaufenthalten in Prag (2015) und in Helsinki (2016) absolvierte sie 2018 ihr Diplom an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig in der Klasse für Fotografie und Medien. Sie war Teil des Kollektivs KASKL und der Galerie KASKL (2016–2018) in Berlin.
Eva Dittrichs Arbeiten waren u.a. in der Halle 14 – Zentrum für zeitgenössische Kunst in Leipzig (2013), in der Galerie UM in Prag, in der Národní Galerie Praha (Veletržní palác) und zur Off-Biennale Budapest im Hungarian Culture Center in Prag/Budapest (2015), im Exhibition Laboratory und in der Tasku Gallery in Helsinki (2016), im L’Ospitale in Rubiera, Reggio Emilia (2016), in der Photographischen Sammlung SK Stiftung Kultur, Köln (2017–18), im Kunstverein Schorndorf (2018) und in der Galerie FO.KU.S in Innsbruck (2018–2019) zu sehen.

Du kommst eigentlich von der Fotografie, arbeitest aber auch mit Objekten, Texten, Videos und Installationen. Warum?

In meinem künstlerischen Prozess ist mir eine verbindende Denk- und Arbeitsweise sehr wichtig – auch das Verbinden unterschiedlicher Medien oder das Ausloten ihrer Grenzbereiche. Die Fotografien suchten die Nähe zu anderen Medien und entwickelten sich im Raum als Objekte bzw. als Installationen.

Wann kommt in deinem künstlerischen Prozess die Fotografie ins Spiel?

Fotografie ist für mich ein Reflexionsmedium. Wie ich mich in der Fotografie bewege, hängt von der Konzeption der Installation ab. Oft erhält die Fotografie die Aufgabe der Kontextualisierung.

Wie gehst du für deine Installationen mit Räumen um?

Ich besuche sie recht früh, weil mir wichtig ist, wie und in welcher Reihenfolge die Einzelteile gesehen werden. Ist das nicht möglich, versuche ich mir diese Räume selbst zu bauen. Ich habe 2011 schon einmal begonnen, einen Raum in seiner Umrisskante in mobiler Form nachzubauen. Daran knüpfe ich gerade an. So entgehe ich einerseits der Abhängigkeit von einer bestimmten Situation, andererseits bieten mir dieses Nomadentum und Begrifflichkeiten wie Herkunft und Identität eine wichtige Auseinandersetzung. Aus meiner Biografie heraus, aber auch, weil ich diese Begriffe und deren Diskurs keinesfalls einer rechtsgerichteten Gesellschaftsdynamik überlassen möchte.

Inwiefern ist deine Kunst von deiner Biografie geprägt?

Man muss eine Balance finden zwischen biografischen Bezugspunkten und dem nötigen Abstand von einem totalen Erklären der Kunst durch eine Biografie. Es muss eine Emanzipation in der künstlerischen Abstraktion geben.

Warum machst du bei Goldrausch mit?

Für mich kommt es genau zum richtigen Zeitpunkt, weil ich nach dem Ende meines Studiums wieder in einer Stadt neu angefangen habe. Für die Infrastruktur und entgegen der Vereinzelung als freischaffende Künstlerin erschien mir das Projekt sehr sinnvoll.

Interview: Beate Scheder
Foto: Eva Dittrich