Anne Kollwitz

 

 

Porträt Anna Kollwitz, Goldrausch 2015

Fünf Fragen an …

Anne Kollwitz, Jahrgang 1985, Druckgrafikerin

Anne Kollwitz aus Berlin-Lichtenberg studierte Malerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, wo sie 2013 ihr Diplom erwarb. Anschließend war sie Meisterschülerin bei Hanna Hennenkemper. Die Künstlerin lebt derzeit in Wedding, ihr Atelier befindet sich in Neukölln.

Womit beschäftigst du dich in deiner künstlerischen Arbeit?
Mit Spuren, die Menschen im Alltag hinterlassen. Das können Objekte wie Zimmermöbel sein, die mich umgeben. Eine neuere Arbeit „Regallager“ zeigt die Spuren eines Regals und einer Leiter anhand abstrakter Formen und Zeichen. Für diese Serie Monotypien habe ich die Umrisslinien eines Regals auf Trittschalldämmung übertragen und die Umrisse einzelner Regalobjekte auf Materialien wie Campingmatte, PVC und Tapete. Beim späteren Druckvorgang mit Ölfarbe habe ich mein eigenes Körpergewicht genutzt und bin eine halbe Stunde über das Papier gelaufen. Die Oberflächenstrukturen der unterschiedlichen Materialien wurden auf dem Abdruck zu Mustern. In meiner Kunst möchte ich mich malerisch mit Farbe ausdrücken und dabei eigene Spuren hinterlassen.

Was möchtest du persönlich mit dem Goldrausch-Künstlerinnenprojekt erreichen?
Ich möchte mein Selbstverständnis als Künstlerin stärken und mehr Selbstverständlichkeit für mein künstlerisches Schaffen erreichen.

Was macht heute eine gute Künstlerin aus?
Dass man sein Ding macht, unabhängig von äußeren Einflüssen wie z.B. existentiellen Problemen.

Was möchtest du mit deiner Kunst bewirken?
Diese Frage stelle ich mir vor jeder neuen Arbeit. Im Schaffensprozess wird sie dann durch andere Fragen nach Formen, Strukturen oder Zeichen ersetzt. An die Betrachter meiner Kunst möchte ich dieselben Fragen weitergeben.

Welche Ausstellung in Berlin sollte man unbedingt sehen?
Gerade stecke ich mitten in einer Arbeit und schaue mir wenig Kunst an.

Interview: Julia Boek
Foto: Jan Berendes-Pätz