Alma Alloro

 

 

Porträt Alma Alloro, Goldrausch 2018

Fünf Fragen an …

Alma Alloro wurde 1982 in Tel Aviv geboren. Momentan lebt und arbeitet sie in Berlin. Im Zentrum ihrer Arbeiten stehen Handwerk und Animation. Sie studierte an der Midrasha School of Art in Israel und schloss an der Bauhaus-Universität Weimar ihren MFA in New Artistic Strategies ab. 2018 wurde ihr ein Ausstellungsstipendium von Artis verliehen. Sie hatte Einzelausstellungen in der TRANSFER Gallery, New York (2014, 2017), im STORE, Dresden (2015) und bei Alpha Nova & Galerie Futura, Berlin (2018). Außerdem waren ihre Arbeiten in Gruppenausstellungen zu sehen, unter anderem im Museum Angewandte Kunst, Frankfurt am Main, beim Digital Arts Festival in Athen, bei Western Front in Vancouver, beim Musrara Mix Festival in Jerusalem, in der Furtherfield Gallery in London, im Neuen Museum Weimar und in der Sommer Contemporary Art Gallery in Tel Aviv.

Womit beschäftigst du dich in deiner Kunst?

Momentan arbeite ich viel mit Stoffen. Seit drei bis vier Jahren wende ich die traditionelle Technik des Quiltings an, die ursprünglich erfunden wurde, um Decken aus Stoffresten anzufertigen. Ich mache aber noch viel mehr: Zeichnungen, Animationen, Installationen, Skulpturen und Musik.

Wie hast du das Quilten gelernt?

Ich habe es mir selbst beigebracht. Von meiner Großmutter habe ich eine Nähmaschine geerbt, mit der ich noch immer arbeite. Als ich für eine Ausstellung in den USA war, habe ich die alte Kulturtechnik des Quilt-Nähens kennengelernt. Ich verbinde diese mit meinem Interesse an Low-Tech-Computergrafiken. Die Art und Weise, wie aus Stoffen Bilder kreiert werden, erinnert mich an das Prinzip des Pixels, denn die Bilder entstehen bei beidem, indem kleine Fragmente nebeneinandergesetzt werden. Ich benutze nur einfarbige Stoffe. Wenn ich die Formen aneinanderfüge, entstehen unbeabsichtigt Bilder, die an digitale Bilder erinnern.

Wie entwickelst du die Motive deiner Bilder?

Sie entstehen im Prozess. Wenn ich wie beim Quilting mit speziellen Materialien arbeite, ziehe ich einen abstrakteren Zugang konkreten Bildern im illustrativen Sinne vor. Ich arbeite meist mit sehr abstrakten Ideen und intuitiven Kombinationen von Formen, Farben, Materialien. Ein Ding folgt aus dem anderen.

Stichwort Material: Welche Rolle spielt dieses in deinem künstlerischen Prozess?

Das Material setzt mir Grenzen durch die Art und Weise, wie es am besten funktioniert, und es bestimmt die Anmutung der Arbeit. Oft ist das Material mein Konzept und alles andere entsteht daraus intuitiv.

Warum hast du dich bei Goldrausch beworben?

Der Druck, gleichzeitig kreativ zu arbeiten und sich selbst zu vermarkten, hat mich etwas frustriert. Nur gute Kunst zu machen ist leider nicht genug. Ich finde es gut, dass wir durch das Programm gezwungen sind, uns gemeinsam und fokussiert mit professionellen Aspekten wie z.B. unseren Websites zu beschäftigen.

Interview: Beate Scheder
Foto: Merav Maroody