Fünf Fragen an …
das Künstlerduo Vidal & Groth
Judith Groth, Jahrgang 1982, Künstlerin in den Bereichen Fotografie, Skulptur und Installation
Frederike Vidal, Jahrgang 1981, Künstlerin in den Bereichen Fotografie, Skulptur und Installation
Judith Groth wuchs in Tönisvorst bei Krefeld auf. Sie studierte ab 2008 Bildende Kunst an der Kunsthochschule Kassel und war 2014 Meisterschülerin bei Urs Lüthi.
Frederike Vidal aus Marburg studierte ab 2007 Bildende Kunst und Visuelle Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel und war 2014 Meisterschülerin bei Urs Lüthi.
Gemeinsam realisierten die Künstlerinnen ihre Abschlussarbeit „Hidden in History“. Seit 2014 leben Vidal und Groth wieder in Friedrichshain, ihr Atelier befindet sich am Flutgraben in Alt-Treptow.
Womit beschäftigt ihr euch in eurer künstlerischen Arbeit?
Wir interessieren uns für abwegige, nebenseitige Dinge, für Randfiguren, die aus der Geschichtsschreibung ausgeschlossen werden. Mit diesem Ausschlussmechanismus beschäftigte sich auch unsere Arbeit „Hidden in History“, bei der wir im Beisein von Freunden ein Kunstwerk an einem geheimen Ort vergruben und anschließend eine Verschwiegenheitserklärung über den Vorgang unterzeichneten. Dokumentiert wurde die Arbeit mit nur wenigen Polaroids, die neben zwei Spaten und der Erklärung als künstlerische Arbeit ausgestellt werden. Spannend sind die Reaktionen auf die Arbeit: Manche Leute fühlen sich ausgeschlossen, andere sind gekränkt.
Was möchtet ihr persönlich mit dem Goldrausch-Künstlerinnenprojekt erreichen?
Unser Ziel war es, Kontakte mit Künstlerinnen und Frauenförderinnen in Berlin zu knüpfen – dass man sich untereinander hilft, finden wir wichtig.
Was macht heute eine gute Künstlerin aus?
Gute oder schlechte Künstlerinnen gibt es nicht. Angesichts der für Künstlerinnen schwierigen ökonomischen Situation Eigenschaften wie Leidensfähigkeit, Durchhaltevermögen und Mut.
Was möchtet ihr mit eurer Kunst bewirken?
Wir möchten die Leute zum Nachdenken anregen.
Welche Ausstellung in Berlin sollte man unbedingt sehen?
Unbedingt sehen sollte man die gesellschaftlich und politisch wichtige Ausstellung Homosexualität_en des Schwulen Museums und des Deutschen Historischen Museums (noch bis 01.12.2015) – gerade auch weil bisher kaum Ausstellungen zu diesem Thema stattfanden.
Interview: Julia Boek
Foto: Vidal & Groth