Fünf Fragen an …
Tine Schumann, 40, Malerin
Tine Schumann aus Kirchheim/Teck in Baden-Württemberg studierte Malerei und Grafik bei Thomas Hellinger an der Fachhochschule für Kunsttherapie Nürtingen. Anschließend absolvierte sie ihr Diplom für Bildende Kunst bei Professor Sighard Gille an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Schumann lebt und arbeitet seit 1993 in Berlin, derzeit in Neukölln.
Womit beschäftigst du dich gerade in deiner künstlerischen Arbeit?
Ein wiederkehrendes Thema meiner Arbeiten ist meine eigene Wirklichkeit im Berliner Großstadtalltag. Dabei denke ich an gesellschaftliche Wertesysteme, den Zeitgeist, aber auch an Umbrüche und Unsicherheiten, zu denen ich mich täglich positionieren muss. Wie auf der Straße, treffen in meinen Bildern unterschiedliche Gefüge – z.B. einzelne Meinungen, die anonyme Masse – aufeinander. Formal spiegeln sich diese Themen im Wechsel vom Malerischen ins Grafische und im Wechsel vom Bild- in den Ausstellungsraum wider.
Inwieweit beeinflusst das Goldrausch Künstlerinnenprojekt deinen Alltag?
An drei festen Tage die Woche kann ich nicht an meinen Bildern arbeiten.
Sehr bereichernd aber sind die für mich neuen künstlerischen Sichtweisen der anderen Stipendiatinnen.
Mit welcher Künstlerin würdest du gern für einen Tag tauschen?
Faszinierend finde ich die Performancekünstlerin Marina Abramovi? und insbesondere die weibliche Kraft, die von ihrer Kunst ausgeht.
Welche Ausstellung in Berlin sollte man unbedingt gesehen haben?
Keine Konkrete – immer wieder gern besuche ich die Gemäldegalerie und das Kupferstichkabinett im Kulturforum Berlin.
Was kosten deine Arbeiten?
Die Preise für kleinere Arbeiten, wie Drucke in höheren Auflagen, beginnen ab 50 Euro. Meine größeren Papierarbeiten kosten rund 1.600 Euro, meine Wandarbeiten ca. 3.000 Euro.
Interview: Julia Boek
Foto: Sophia Pompéry