Fünf Fragen an …
Raluca C.E. Blidar, Jahrgang 1973, Künstlerin in den Bereichen Fotografie, Film und Installation
Raluca Blidar kommt aus Timi?oara/ Rumänien. Ab 1993 absolvierte sie ein Jura-Studium an der Ruhr-Universität Bochum, ab 2004 studierte Blidar Fotografie an der Ostkreuzschule für Fotografie in Berlin-Weißensee. Anschließend ging sie an die Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, wo sie 2014 ihr Diplom in der Klasse für Fotografie und Bewegtbild erwarb. Die Künstlerin lebt in Neukölln, ihr Atelier befindet sich in Prenzlauer Berg.
Womit beschäftigst du dich in deiner künstlerischen Arbeit?
In meinen Arbeiten setze ich mich mit familiären Themen wie mit den Verbindungen zwischen Generationen auseinander, aber auch mit gesellschaftlichen Ordnungen und Strukturen. Ausgangspunkt sind oft Erinnerungen, wie z.B. dass meine rumänische Oma immer Sicherheitsnadeln bei sich trug. Bei meiner Beschäftigung mit Sicherheitsnadeln habe ich erkannt, dass sie ambivalente Werkzeug sind: Sie verbinden Dinge und geben Sicherheit, aber schmerzen, wenn sie sich öffnen. Für die Arbeit „Sicherheiten I“ habe ich Sicherheitsnadeln – wie bei einer Webmaschine – zu einem Netz verwoben und auf einen selbst gebauten Stahlrahmen gespannt.
Was möchtest du persönlich mit dem Goldrausch-Künstlerinnenprojekt erreichen?
Ich möchte meine Haltung als Künstlerin entwickeln und mir darüber klar werden, in welchem Umfeld ich arbeiten will.
Was macht heute eine gute Künstlerin aus?
Die intensive Auseinandersetzung mit den Dingen, die einen wirklich beschäftigen und keine ausgetretenen Pfade zu betreten – nur weil sie gut funktionieren.
Was möchtest du mit deiner Kunst bewirken?
Meine Kunst soll den Betrachter berühren – egal wie. Auch soll sie meinem Leben Ordnung geben.
Welche Ausstellung in Berlin sollte man unbedingt sehen?
Gefallen haben mir die Fotografien aus der Walther Collection im C/O Berlin. In der Ausstellung wurden historische Fotografien aus dem südlichen Afrika der Kolonialzeit gezeigt. Interessant war der Blick des Weißen auf Afrika.
Interview: Julia Boek
Foto: Simon Marschke