Laure Catugier

 

 

Porträt Laure Catugier – Goldrausch 2017

Fünf Fragen an …

Laure Catugier wurde 1982 in Toulouse in Frankreich geboren. Sie studierte Architektur an der École Nationale Supérieure d´Architecture de Toulouse sowie Kunst und Design an der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts de Toulouse. Ihre Arbeiten wurden seit 2013 in verschiedenen Galerien und Institutionen in Europa ausgestellt, u.a. in Berlin in der Galerie Weisser Elefant, im Vesselroom Project und bei NON Berlin; im Institut Français und im Onomato Kunstverein in Düsseldorf; in der Galerie Thaddeus Ropac in Paris; im OXO Tower in London und auf der Arte Fiera in Bologna. Zuletzt war sie in einer Gruppenausstellung in der Centraltrack Gallery in Dallas, Texas vertreten. 2015 nahm sie an einem vom Kulturamt Düsseldorf geförderten Künstleraustausch teil und war Gastkünstlerin im Atelierhaus Salzamt in Linz. 2016 hat sie den Celeste Prize in der Kategorie Video erhalten.

In deinen Arbeiten spielt Architektur eine große Rolle. Was interessiert dich daran?

Es geht mir weniger um Architektur an sich, sondern um geometrische Formen und die Balance dazwischen, die Komposition. Architektur hat für mich immer mit Funktion zu tun. Als Künstlerin interessiert mich die Raumwahrnehmung und wie man sie darstellt. Mit meiner Arbeit versuche ich, optische und akustische Verwirrung zu erreichen.

Wie findest du deine Motive?

Ganz zufällig: Ich laufe ziellos durch die Stadt und fotografiere geometrische Formen. Außerdem sammle ich urbanen Schrott und nehme Geräusche auf. Mein Arbeitsprozess hat aber auch mit Regeln und Protokollen zu tun. Zum Beispiel arbeite ich mit einer No-Liste. Darauf steht unter anderen: „no Multiples“, „no Entertainment“, „no Ornament“, „no Acting“. Meine Lebensphilosophie lautet: „Less is More“. Das betrifft auch meine Arbeit. Ich frage mich bei jeder Arbeit, ob ich nicht mit weniger Information mein Ziel erreichen kann.

Was machst du mit dem Sound, den du aufnimmst?

Der Klang, den ich sammle, ist eigentlich sehr banal: Wandklopfen, Schritte, ganz Alltägliches. Mir macht es Spaß, solchen Klang mit einem ganz anderen Element in einen Dialog zu bringen. Dadurch versuche ich, etwas Neues zu schaffen, eine neue Form von Kommunikation, Erstaunen. Zum Beispiel gibt es ein Video, in dem ich in einem leeren Raum die Wände entlanglaufe. In den Händen halte ich Soundspeichergeräte, die eigentlich nicht für den Klang meiner Schritte geeignet sind. Sie klingen wie Wind, sehr unangenehm. Man sieht die Geräte nicht, aber hört meine Bewegung. Das verwirrt sehr: Der Sound ist ziemlich aggressiv, obwohl in diesem Raum nichts passiert.

Was macht heute eine gute Künstlerin aus?

Ich habe ein Motto: „Don’t hope, work hard“. Ich glaube, das gilt nicht nur für Künstler, sondern für alle.

Warum bist du bei Goldrausch dabei?

Ich möchte gerne ein neues Netzwerk entwickeln für potenzielle künftige Kollaborationen.

Interview: Beate Scheder
Foto: Aleks Slota