Isabelle Heske

 

 

Fünf Fragen an …

Isabelle Heske (* 1990 in Düsseldorf) studierte Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf und an der École nationale supérieure des beaux-arts de Paris. Ihre Arbeiten waren in zahlreichen Ausstellungen zu sehen, zuletzt in der DOD Gallery in Köln, im MMIII Kunstverein Mönchengladbach, im Krefelder Kunstverein, in der Mixer Arts Gallery in Istanbul, im K21 Ständehaus, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalenund im KIT – Kunst im Tunnel in Düsseldorf. Zudem war sie Stipendiatin der Kunststiftung NRW im Atelier Galata in Istanbul.

Mit welchen Materialien arbeitest du?

Ich beschäftige mich mit abstrakter Malerei und arbeite überwiegend mit vorgefundenen Stoffen, die ich mit Farbe bemale oder bedrucke. Meine Sammlung an Stoffen und Kurzwaren ist sehr groß. Die Stoffe können eine sichtbare Vergangenheit haben, sodass ich sie beispielsweise aufwändig restauriere. Außerdem arbeite ich mit Accessoires oder Kurzwaren, die ich als Schmuck für meine Bilder verwende.

Wie muss ein Stoff sein, damit du ihn auswählst?

Oft finde ich Stoffe an Orten, die eine Art lokaler Geheimtipp sind. Besonders mag ich solche Stoffe, die nicht unbedingt anschmiegsam für den Körper sind, weil sie zum Beispiel eine Beschichtung haben, wie es bei einer Leinwand in der Malerei der Fall ist. Mich sprechen aber natürlich auch modisch tragbare Stoffe und aktuelle Stoffkollektionen an. Gerne lasse ich mich von meiner Umgebung inspirieren. Als ich etwa für drei Monate in Istanbul war, sind mir viele textile Blauvariationen aufgefallen. Ich sah darin den Bosporus. Stoffe spiegeln für mich die Menschen und den Ort wider.

Wie entstehen deine Bilder?

Auf der Suche nach neuen Materialien und Farben reflektiere ich alltägliche urbane Situationen, aktuelle Nachrichten, Einflüsse aus Mode, Musik, Design und Architektur, aber auch urbane Naturphänomene. Das können Anfänge für ein Bild sein. Mir geht es um eine besondere Verbindung zwischen den textilen Oberflächen und den unterschiedlichen Materialien der Accessoires, die ich verwende. Ich mag die Kontraste zwischen Natürlichem und Synthetischem. Ich versuche darin eine Balance zu finden, um ein gutes Bild zu schaffen.

Wann kommen die Titel dazu?

Nach Beendigung des Werkes. Für mich sind Titel eine Möglichkeit, Einlass zu finden. Ich versuche, mit ihnen eine Geschichte zu erzählen, eine Erinnerung oder ein Gefühl zu erwecken.

Warum machst du bei Goldrausch mit?

Ich habe mich darauf gefreut, kunstschaffende Frauen kennenzulernen, die in einer ähnlichen Lage sind. Es ist mir wichtig, viele unterschiedliche Perspektiven kennenzulernen.

Interview: Beate Scheder
Foto: Alena Schmick