Elisa Duca

 

 

Porträt Elisa Duca, Goldrausch 2017

Fünf Fragen an …

Elisa Duca wurde 1978 in Assisi in Italien geboren. Sie absolvierte eine Schauspielausbildung am Teatro aperto/Teatro Dehon in Bologna und studierte Kunst, Musik, Theater und Film am Institut „D.A.M.S.“ der Universität Bologna. Ihre Performances und Installationen waren u. a. in den Sophiensaelen in Berlin (2009, 2010, 2013), bei LEAP Berlin (2012), im Deutschen Theater Berlin (2015), im Silent Green Kulturquartier in Berlin (2015), im Roten Salon in Berlin (2016), in der Studiogalerie 1 Shanthi Road in Bangalore (2016), im Bopiliao Historical Block/IDOLON STUDIO in Taipei (2016) und zuletzt im Kabinett im Zentralwerk in Dresden (2017) zu sehen. Mit Robin Detje bildet sie das Künstlerduo bösediva.

Wieso machst du bei Goldrausch mit?

Vor allem weil ich nicht aus der bildenden Kunst komme. Ich habe zwar auch Kunstgeschichte studiert, war aber zunächst viel in der freien Tanz- und Theaterszene unterwegs. Nach und nach hat sich dann meine Praxis in Richtung Performance Art und Installation entwickelt, aber mir fehlen Kontakte in der bildenden Kunst.

Wie kam es zu dieser Entwicklung hin zur Kunst?

Ich wohne seit 13 Jahren in Berlin. Künstlerisch habe ich mich hier entwickelt. Erst habe ich mich besonders für zeitgenössischen Tanz interessiert, doch es hat mir nicht gereicht. Entgrenzung ist ein großes Thema für mich. Ich habe viel experimentiert und für mich eine Praxis entwickelt, in der ganz verschiedene Formen zusammenkommen.

Inwiefern?

Ich mache Performances, die neun Stunden andauern und bei denen Objekte entstehen, Bilder, Installationen, Skulpturen, die aber nur für einige Minuten zu sehen sind. Dann verwandeln sie sich weiter. Der Sinn, der dabei produziert wird, ist immer offen für Interpretation. Meine Materialien müssen deshalb vorher aufgeladen sein. Sie müssen für das Publikum schon etwas bedeuten, damit ich mit dieser Bedeutung spielen kann, aber sie müssen für das Publikum nicht das gleiche bedeuten wie für mich.

Worum geht es in deinen Arbeiten?

Inhaltlich interessiert es mich, Vertrautes und Unvertrautes zu kombinieren und miteinander zu verwirren. Es geht immer wieder darum, Sachen an die Grenze zu pushen und sich dann zu fragen, ob da noch etwas ist oder ob es schon umgekippt ist.

Was könnten solche vertrauten Dinge sein?

Mich inspirieren Objekte, die für mich am falschen Ort sind, die aus einem alltäglichen Zusammenhang herausstechen, besondere Formen, besondere Farben. Zuletzt war das Steinwolle. Ich habe in Dresden eine performative Installation gemacht und mich mit Baumaterialien und Sachen beschäftigt, die sich als Baumaterialien einsetzen lassen, ohne es zu sein. Zuckerwatte zusammen mit Steinwolle zum Beispiel, das hat sehr schön funktioniert.

Interview: Beate Scheder
Foto: Maja Wirkus