Fünf Fragen an …
Aneta Kajzer (geb. 1989 in Kattowitz, Polen) hat Bildende Kunst an der Kunsthochschule Mainz bei Anne Berning, Shannon Bool und John Skoog studiert und schloss ihr Studium mit Auszeichnung ab. 2017 hat sie das Winsor & Newton Malereistipendium erhalten, das ihr einen sechsmonatigen Aufenthalt am Künstlerhaus Bethanien in Berlin und die Einzelausstellung Out of Touch (2018) ermöglichte. Außerdem waren ihre Arbeiten unter anderem in Ausstellungen im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (2014), im Nassauischen Kunstverein Wiesbaden (2015), im Künstlerhaus Schloss Balmoral, Bad Ems (2016, Solo), im Labor der Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim (2017, Solo), in der Kunstruimte/Villa de Bank, Enschede (2018) und der Warte für Kunst, Kassel (2018, Solo) zu sehen.
Was fasziniert dich an Malerei?
Zunächst die ganze Materialität – die Farben, die verschiedenen Konsistenzen, die Gerüche –, dann aber auch, dass man aus dem Nichts heraus ein Bild kreiert. Ich mache keine Skizzen, sondern lasse mich intuitiv von der Farbe und der Materialität leiten und weiß selbst nicht, was dabei am Ende herauskommt.
Das heißt, du hast vorher keine Ahnung, wie deine Bilder aussehen werden?
Manchmal ist es schon so, dass ich etwas sehe, eine Farbkombination etwa, die in meinem im Kopf noch mitschwingt und sich auf das Bild auswirkt. Eine konkrete Bildidee gibt es jedoch nicht. Am Anfang ist es noch relativ abstrakt, aber irgendwann bilden sich diese Formen heraus, in denen ich Figuren erkenne oder Körperteile. Diesen Assoziationen folge ich, bis sich Charaktere in den Bildern herausbilden.
Mit was für Farbe malst du?
Die ersten Schichten male ich meist mit Acryl, weil Acryl schnell trocknet. Meine Arbeitsweise ist sehr schnell. Öl hat längere Trocknungsprozesse, die meinem Willen, so schnell und dynamisch voranzukommen, nicht entsprechen. Zunächst male ich also große Flächen in Acryl und dann gehe ich in Öl darüber. Auf diese Weise entstehen mehrere Schichten und von den untersten sind irgendwann nur noch Spuren übrig.
Welche Eigenschaften muss man heute als Malerin mitbringen, um erfolgreich zu sein?
Ich glaube, man muss in der Malerei eine klare Haltung zu seinem Medium haben. Von der Malerei wurde ja immer wieder gesagt, dass sie out wäre. Dazu muss man sich positionieren können und natürlich in der Arbeit zeigen, dass Malerei immer noch zeitgenössisch ist.
Warum machst du bei Goldrausch mit?
Vergangenes Jahr bin ich nach meinem Abschluss für ein Stipendium nach Berlin gekommen und habe beschlossen zu bleiben. Das Programm kannte ich schon vorher. Für mich ist es eine gute Möglichkeit, als Berufsanfängerin Inhalte vermittelt zu bekommen, die während dem Studium zu kurz kamen und natürlich mein Netzwerk in Berlin zu stärken.
Interview: Beate Scheder
Foto: Annekathrin Kohout