Meike Kuhnert

 

 

Portrait Meike Kuhnert, Goldrausch 2014

Fünf Fragen an …

Meike Kuhnert, Jahrgang 1985, Malerin und Installationskünstlerin

Meike Kuhnert, geboren in München, absolvierte 2011 ein Diplomstudium in Malerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Anschließend war sie Meisterschülerin bei Prof. Antje Majewski. Heute betreibt Kuhnert gemeinsam mit Michel Aniol den Projektraum „stay hungry“ in Berlin-Neukölln, in dem sich auch ihr Atelier befindet.

Womit beschäftigst du dich in deiner künstlerischen Arbeit?
Als Malerin kombiniere ich Materialien wie Holz, Plastik, Gips, Kupfer, Leinen oder Ölfarbe. Für die Arbeit „Hidden Garden“ etwa habe ich eine doppelseitige Wandkonstruktion gebaut, an deren Innenseite sich Schaukästen befinden. Aus der Entfernung betrachtet entsteht der Eindruck, sie seien zweidimensionale Wandbilder. In den Kästen aber hängen gemalte Bilder, die so selbst wieder Teil eines Bildes werden. Trotz dieser räumlichen Arbeitsweise verstehe ich mich als Malerin. Mich interessiert, wie man die visuelle Wahrnehmung durch Malerei manipulieren kann. Dabei lasse ich die Grenzen der Medien verschwimmen.

Inwieweit beeinflusst das Goldrausch-Künstlerinnenprojekt dich als Künstlerin?
Durch den Kontakt zu den anderen Stipendiatinnen, die alle einen unterschiedlichen Hintergrund haben und eigene Themen verfolgen, hat sich meine künstlerische Position gefestigt.

Mit welcher Künstlerin würdest du gern einen Tag lang tauschen?
Mit der Malerin und Bildhauerin Niki de Saint Phalle, um wie sie mit einem Luftgewehr auf eigene Bilder zu schießen.

Welche Orte inspirieren dich?
Bibliotheken finde ich inspirierend, denn dort finde ich Bildmaterial und komme auf gute Ideen.

Welche Ausstellung sollte man zuletzt unbedingt gesehen haben?
Anfang des Jahres habe ich die Retrospektive der brasilianischen Künstlerin Mira Schendel (1919–1988) in der Tate Modern gesehen. Interessant fand ich ihre Acrylglas-Arbeiten und insbesondere ihren Umgang mit Bildflächen und Materialien. Die Arbeiten wirken sehr modern.

Interview: Julia Boek
Foto: Peer Kahn